Mit der kalten Jahreszeit kommt auch die Zeit der Erkältungen und der Grippe. Doch obwohl beide oft ähnliche Symptome zeigen, handelt es sich um zwei unterschiedliche Krankheiten, die eine unterschiedliche Herangehensweise erfordern. In diesem Blogbeitrag informieren wir Sie über die Anzeichen, den Verlauf und die Behandlung von Erkältungen und Grippe, und warum nicht immer ein Antibiotikum die Lösung ist.
Erkältung vs. Grippe: Wie geht es los?
Die Erkältung beginnt meist schleichend mit Kratzen im Hals, Niesen und einer laufenden Nase. Kopf- und Gliederschmerzen können ebenfalls auftreten, sind aber meist nicht so intensiv wie bei der Grippe.
Die Grippe (Influenza) hingegen setzt plötzlich ein. Typische Symptome sind hohes Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen, trockener Husten und eine allgemeine Schwäche. Während eine Erkältung lästig ist, fühlt man sich bei der Grippe oft richtig krank.
Wie lange dauert es?
Eine Erkältung dauert in der Regel etwa eine Woche, wobei die Symptome nach zwei bis drei Tagen ihren Höhepunkt erreichen und dann allmählich abklingen.
Die Grippe hingegen kann länger andauern. Das hohe Fieber und die starken Symptome halten oft drei bis vier Tage an, die komplette Genesung kann aber bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen.
Nicht immer hilft ein Antibiotikum
Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Antibiotika bei Erkältungen und Grippe helfen. Beide Krankheiten werden durch Viren verursacht, gegen die Antibiotika wirkungslos sind. Antibiotika bekämpfen nur bakterielle Infektionen. Der unnötige Einsatz von Antibiotika kann zur Resistenzbildung führen und ist somit kontraproduktiv.
Wann sollte man besser zum Arzt gehen?
In vielen Fällen kann man eine Erkältung oder leichte Grippe zu Hause auskurieren. Bestimmte Personenkreise, wie ältere Menschen, Schwangere oder Personen mit einem geschwächten Immunsystem, sollten jedoch bei ersten Anzeichen zum Arzt gehen.
Generell gilt: Suchen Sie einen Arzt auf, wenn
- das Fieber sehr hoch ist (über 39°C) oder mehrere Tage anhält,
- starke Brustschmerzen oder Atembeschwerden auftreten,
- Symptome sich verschlimmern oder nach abklingender Erkrankung erneut auftreten.
Obwohl Erkältungen und Grippe einige ähnliche Symptome aufweisen, ist die Grippe oft weitaus ernster. Wichtig ist es, auf die eigenen Körperzeichen zu achten und bei Unsicherheit oder Risikofaktoren ärztlichen Rat einzuholen. Eine gesunde Lebensweise und entsprechende Hygienemaßnahmen können dazu beitragen, das Risiko für Erkältungen und die Grippe zu minimieren. Denken Sie daran, dass Antibiotika bei diesen viralen Infektionen nicht helfen, und eine konsultation mit Ihrem Hausarzt der beste Weg ist, um die richtige Behandlung zu erhalten.
Bleiben Sie gesund,
Ihre Dr. Kathrin Hamann